Keine Flatrate für Speicher

Vorrede #

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie für 5 EUR im Monat soviel Fleisch essen dürften, wie Sie möchten?

Richtig! Das kann nicht gesund sein, weder für Mensch, Tier noch Umwelt.

Vergleichbar kann man sich einige Gedanken über sein eigenes digitales Verhalten machen. Abgesehen von dem sorglosen Umgang mit eigenen Daten, denken viele Menschen, dass z.B. Speicherplatz quasi nichts kostet. Schließlich sind ja die Festplattenpreise in den vergangenen Jahrzehnten rasant gesunken.

Festplatten- und SSD-Preisentwicklung
Quelle: https://www.tralios.de

Entsprechend ist der gedankenlose Umgang mit Daten/Informationen gestiegen und sorgt für eine kaum zu beherrschende Datenflut. Qualität und Menge stehen im gegensätzlichen Verhältnis zueinander. Nicht alles führt zum Guten.

Faktor Umwelt #

Speicher benötigt Strom. Strom wird unter Umweltbelastung erzeugt. Auch wenn man “grüne Energie” verwendet, es gibt immer Spuren. Die Frage ist immer wieviel ist noch ok.

Was man speichert, soll auch abgerufen werden. Also müssen CPU-/RAM-/Leitungskapazitäten und Kapazitäten für die Datenübertragung bereitgehalten werden.

Die Ressourcen sind aber nicht unendlich, wie wir gelegentlich erfahren (Beispiel: seltene Erden, Chip-Mangel, allgemein der Rohstoffmangel aufgrund von Konsumsteigerung) und fordern immer irgendeinen Preis vom Menschen. Und wenn man mal ehrlich zu sich selber ist, dann sind viele “Informationen” auch nicht viel Wert und müssen auch nicht dauerhaft gesichert, geteilt oder weitergeleitet werden.

Warum werden Flatrates angeboten? #

Mit einer Flatrate soll eine Nutzung provoziert werden, damit an anderer Stelle ein Bedarf an einer Leistung gerechtfertigt werden soll. In den letzten Jahren hat das Datensammeln sehr stark an Bedeutung gewonnen.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, wo Datenspeicher-Flatrates oder ein kostenloser Speicher angeboten werden, da wird auch kommerziell mit den Daten (Datenhandel, Big Data und KI-Entwicklung) gearbeitet. Egal was in den AGB einem zugesichert wird oder ob man einer Verarbeitung zugestimmt hat oder nicht.

Doppelmoral der Kunden #

Nicht nur in der IT, auch allgemein ist zu beobachten, wie Menschen sich zu “Umwelt- und Lebensschutz” positionieren, aber gleichzeitig mit ihren wirtschaftlichen Entscheidungen das Gegenteil tun. Die große Differenz zwischen Herzenshaltung und Lippenbekenntnissen ist immer wieder zu erleben.

Speicher beim CID / CIDNET #

Wir verstehen uns – trotz unserer Firmierung – eher als Einkaufs- und Interessengemeinschaft. Unsere Server werden mit konkreten Kapazitäten inkl. sehr großzügigem Puffer angeschafft. Die Weitergabe der Kosten erfolgt auf Basis einer sauberen und fairen Kalkulation.
Wir haben eine kritische Haltung zu den großen Datenkonzernen (GAFAM – Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) und bemühen uns um wenige Berührungspunkte.

Da wir die Daten unserer Kunden nicht anderweitig wirtschaftlich verwerten, gibt es bei uns auch keine “Flatrate” für Datenspeicher.

Selbst wenn wir dem Kunden “unbegrenzt” Speicher zur Verfügung stellen wollten/könnten, würde es das Problem der schlechten digitalen Eigenorganisation nicht lösen. Zieht man z.B. von einer kleineren Wohnung in eine größere um, dann wird oft die größere auch bald voll. Ihre Festplatte in z.B. Ihrem Laptop ist begrenzt. Wenn diese voll ist, müssen Sie sich überlegen, wohin mit den Daten – mit allen Vor-/Nachteilen. Vergleichbar mit Ihrem Dachboden, Keller oder Abstellkammer: wenn der Raum voll ist, dann muss man überlegen, was man wirklich noch braucht oder bereit sein mehr Geld für zusätzlichen Raum auszugeben.

Daher appellieren wir, sich Gedanken über den Umgang mit Daten zu machen und darüber, was wirklich auf Dauer gespeichert werden soll und für wen es bestimmt ist.

Beispiele / Anregungen:

  • E-Mails mit geringen Aufbewahrungswert (“Papa, ich komme morgen”, “Hier sind meine 20 Urlaubsbilder” – Anhänge sollten eh auf der eigenen Festplatte gesichert werden, falls erforderlich), müssen vermutlich nicht drei Jahre aufgehoben werden.
  • Predigten als MP3-Dateien, die nur selten von Menschen aufgerufen werden, sollten entweder besser “vermarktet” werden oder auf einer externen Festplatte oder einem Archiv gesichert werden. Aber es ist zu überdenken, ob diese Dateien unbedingt den Webspace der Homepage belasten müssen.
  • Nicht speicheroptimierte Bilder auf der Homepage oder 10 Jahre alte Bildergalerien auf der Homepage belasten den Webspace der Homepage. Hier könnte man sich selber ebenfalls hinterfragen.
  • Videos für die Homepage können auf eine der großen Videoplattformen (z.B. YouTube, Vimeo, Dailymotion) hochgeladen und auf der eigenen Homepage eingebunden werden. So könnte man die Belastung für Speicher, Übertragungsgeschwindigkeit, Bandbreite, Datenmenge und insgesamt für den Server vermeiden und gleichzeitig mit seinen Videos neue Zielgruppen ansprechen, die man auf die eigene Homepage lenken könnte.
  • Backups Ihrer Homepage auf dem gleichen Server könnten mal überdacht werden:
    • Wofür braucht man das Backup? Geht es darum willkürlich Daten wieder herzustellen, die man gerade selber geändert hat? Muss alles und ständig gesichert werden?
    • Reicht evtl. auch eine Datensicherung, bevor wesentliche Veränderungen an der Homepage durchgeführt werden, wie z.B. Themes/Design/Layout, funktionale Erweiterungen (Add-Ons/Plugins).
    • Backups zeitnah vom Server herunterladen.
    • Für den “Katastrophenfall” haben wir für Sie vorgesorgt: jede Nacht wird eine Sicherung der Datenbanken und Website-Daten durchgeführt. Die Server laufen in RAID-Verbünden, so dass ein einzelner Festplattenschaden kein Datenverlust bringt.

CID - christliche internet dienst GmbH