Keine Flatrate für Speicher

Vorrede #

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie für 20 EUR im Monat soviel Fleisch essen dürften, wie Sie möchten?
Man könnte durchaus ein Geschäftsmodell aufziehen, dass die Rendite auf Basis von Fleischkonsum generiert. Die Fleischindustrie würde vielleicht etwas leiden, aber die Gesundheitsindustrie würde an Ihnen verdienen. Wenn der wirtschaftliche Gesamteffekt für einen Investor positiv ist, der in beiden Branchen steckt, dann wird mit solchen Angeboten ein Druck auf den Markt erzeugt. Für den Fleischliebhaber, der sich zu einem hohen Prozentsatz von Fleisch ernährt, könnte das kurzfristig vorteilhaft sein. Langfristige Schäden kann man sich jedoch gut vorstellen.

Vergleichbar kann man sich Gedanken über seinen eigenes digitales Verhalten einige Gedanken machen. Abgesehen von dem sorglosen Umgang mit eigenen Daten, denken viele Menschen, dass z.B. Speicherplatz quasi nichts mehr kostet. Schließlich sind ja die Festplattenpreise in den vergangenen Jahrzehnten rasant gesunken.

Festplatten- und SSD-Preisentwicklung
Quelle: https://www.tralios.de

Entsprechend ist der gedankenlose Umgang mit Daten/Informationen gestiegen und sorgt für eine kaum zu beherrschende Datenflut. Qualität und Menge stehen im gegensätzlichen Verhältnis zueinander. Nicht alles führt zum Guten.

Faktor Umwelt #

Speicher benötigt Strom. Strom wird unter Umweltbelastung erzeugt, auch wenn man “grüne Energie” verwendet.

Was man speichert, soll auch abgerufen werden. Also müssen CPU-/RAM-/Leitungs- und Datenübertragungskapazitäten bereitgehalten werden.

Die Ressourcen sind aber nicht unendlich, wie wir gelegentlich erfahren (Beispiel die Stichworte Seltene Erden, Chip-Mangel, allgemein Rohstoffmangel aufgrund von Konsumsteigerung) und fordern immer irgendeinen Preis vom Menschen. Und wenn man mal ehrlich zu sich selber ist, dann sind viele “Informationen” auch nicht viel Wert und müssen auch nicht dauerhaft gesichert werden.

Warum werden Flatrates angeboten? #

Mit einer Flatrate soll eine Nutzung provoziert werden, womit an anderer Stelle ein Bedarf an einer Leistung gerechtfertigt werden soll.
Grundsätzlich darf man davon ausgehen, wo eine Datenspeicher-Flatrate oder ein kostenloser Speicher angeboten wird, da wird auch was im Hintergrund mit den Daten (Stichworte Datenhandel, Big Data und KI-Entwicklung) gemacht – egal ob man dem zugestimmt hat oder nicht.

Doppelmoral der Kunden #

Nicht nur in der IT, auch allgemein ist zu beobachten, wie Menschen sich zu “Umwelt- und Lebensschutz” positionieren, aber gleichzeitig mit ihren wirtschaftlichen Entscheidungen das Gegenteil tun. Die große Differenz zwischen Herzenshaltung und Lippenbekenntnissen ist immer wieder zu erleben.

Speicher beim CID / CIDNET #

Wir verstehen uns – trotz unserer Firmierung – eher als Einkaufs- und Interessengemeinschaft. Unsere Server werden mit konkreten Kapazitäten inkl. sehr großzügigem Puffer angeschafft. Die Weitergabe der Kosten erfolgt auf Basis einer sauberen und fairen Kalkulation.
Wir verzichten auf zusätzlichen Speicher (“virtuelle Festplatte” bzw. Cloud-Speicher) aus den Rechenzentren der großen Internetkonzerne, weil dann Teile der Daten dann nicht mehr bei uns liegen, sondern auf fremden Servern und meist bei den großen Konzernen, die sich nicht wirklich um den Datenschutz kümmern. Wir haben eine kritische Haltung zu den großen Datenkonzernen (GAFAM – Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft), die nur in den Werbeaussagen bzw. “auf dem Papier” Datenschutz ernst nehmen.

Da wir Ihre Daten nicht anderweitig wirtschaftlich verwerten, gibt es bei uns keine “Flatrate” für Datenspeicher.

Selbst wenn wir dem Kunden “unbegrenzt” Speicher zur Verfügung stellen wollten/könnten, würde es das Problem der schlechten digitalen Eigenorganisation nicht lösen. Zieht man z.B. von einer kleineren Wohnung in eine größere um, dann wird oft die größere auch bald voll.

Bedenken Sie bitte, Ihre Festplatte in z.B. Ihrem Laptop ist ja auch begrenzt. Wenn diese voll ist, müssen Sie sich überlegen, wohin mit den Daten – mit allen Vor-/Nachteilen. Vergleichbar mit Ihrem Dachboden, Keller oder Abstellkammer: wenn der Raum voll ist, dann muss man überlegen, was man wirklich noch braucht oder bereit sein mehr Geld für zusätzlichen Raum auszugeben.

Daher appellieren wir, sich Gedanken über den Umgang mit Daten zu machen und darüber, was wirklich auf Dauer gespeichert werden soll und für Wen es bestimmt ist.

Beispiele / Anregungen:

  • E-Mails mit geringen Aufbewahrungswert (“Papa, ich komme morgen”, “Hier sind meine 20 Urlaubsbilder” – Anhänge sollten eh auf der eigenen Festplatte gesichert werden, falls erforderlich), müssen vermutlich nicht drei Jahre aufgehoben werden.
  • Predigten als MP3-Dateien, die nur selten von Menschen aufgerufen werden, sollten entweder besser “vermarktet” werden oder auf einer externen Festplatte oder einem Archiv gesichert werden. Aber es ist zu überdenken, ob diese Dateien unbedingt den Webspace der Homepage belasten müssen.
  • Nicht speicheroptimierte Bilder auf der Homepage oder 10 Jahre alte Bildergalerien auf der Homepage belasten den Webspace der Homepage. Hier könnte man sich selber ebenfalls hinterfragen.
  • Videos für die Homepage können auf eine der großen Videoplattformen (z.B. YouTube, Vimeo, Dailymotion) hochgeladen und auf der eigenen Homepage eingebunden werden. So könnte man die Belastung für Speicher, Übertragungsgeschwindigkeit, Bandbreite, Datenmenge und insgesamt für den Server vermeiden und gleichzeitig mit seinen Videos neue Zielgruppen ansprechen, die man auf die eigene Homepage lenken könnte.
  • Backups Ihrer Homepage auf dem gleichen Server könnten mal überdacht werden:
    • Wofür braucht man das Backup? Geht es darum willkürlich Daten wieder herzustellen, die man gerade selber geändert hat? Muss alles und ständig gesichert werden?
    • Reicht evtl. auch eine Datensicherung, bevor wesentliche Veränderungen an der Homepage durchgeführt werden, wie z.B. Themes/Design/Layout, funktionale Erweiterungen (Add-Ons/Plugins).
    • Backups zeitnah vom Server herunterladen.
    • Für den “Katastrophenfall” haben wir für Sie vorgesorgt: jede Nacht wird eine Sicherung der Datenbanken und Website-Daten durchgeführt. Die Server laufen in RAID-Verbünden, so dass ein einzelner Festplattenschaden kein Datenverlust bringt.

CID - christliche internet dienst GmbH